Wie hängen Alkohol und Nervenschädigungen zusammen?


In der Regel werden alkoholbedingte Nervenschädigungen durch eine der beiden folgenden Ursachen hervorgerufen:

  • Alkohol nimmt Einfluss auf die Neurotransmitter (Botenstoffe, die die Erregung von einer Nervenzelle auf andere Zellen übertragen) und sorgt folglich für eine falsche oder veränderte Übertragung. Ethanol (= chemisches Molekül für Alkohol) und dessen Abbauprodukte sind somit „giftig“ für die Nervenzellen.
  • Ein Vitamin-Mangel liegt vor, insbesondere der B-Vitamine. Diese fungieren als wichtige Hilfsstoffe, sogenannte Co-Faktoren, der Enzyme (steuern den Stoffwechsel des Organismus). Grund für die Entstehung eines Vitamin-Mangels ist oftmals, dass bedingt durch den Alkoholmissbrauch einer gesunden, ausgewogenen Ernährung weniger Beachtung geschenkt wird.

Ein positiver Aspekt an alkoholbedingten Nervenschädigungen ist die hohe Regenerationsquote der betroffenen Nerven, sobald der Alkoholkonsum eingeschränkt oder sogar völlig eingestellt wird. Dabei kann die Einnahme von Nervenaufbaupräparaten unterstützend wirken.

Anzeichen einer alkoholbedingten Nervenschädigung – und ihre Folgen


Eine alkoholbedingte Nervenschädigung geht oftmals mit motorischen Einschränkungen und Empfindungsstörungen in den Gliedmaßen einher. Vor allem die Beine sind hiervon betroffen. Meist äußert sich dies in einem unsteten Gang oder darin, dass Berührungen oder ähnliches an den Beinen beziehungsweise Füßen nicht mehr wahrgenommen werden können. Begleitet werden die Beschwerden oftmals von

  • teilweise heftigen Schmerzen in den betroffenen Körperregionen,
  • Entzündungsreaktionen im Körper (aufgrund des Vitaminmangels),
  • Lähmung der Augenmuskulatur,
  • Durchfall und auch
  • demenzartige Zustände wurden beobachtet.

Ist die Reizweiterleitung gestört, kann es infolgedessen zur Einschränkung wichtiger Körperfunktionen kommen: So beispielsweise im Bereich des Herz-Kreislaufsystems (wie Herzrhythmusstörungen) oder im Verdauungstrakt (zum Beispiel Durchfall).

Wie viel Alkohol ist „zu viel“ für unsere Nerven?


Ab einer täglichen Alkoholzufuhr von mehr als 12g (Frauen) beziehungsweise 24g (Männer) können Nervenschädigungen auftreten, wenn diese Grenze über einen längeren Zeitraum hinweg tagtäglich überschritten wird. 12g Alkohol stecken beispielsweise in einem durchschnittlichen Longdrink, ein Glas Bier (0,25l) enthält etwa 9g Alkohol.

Tanja Albert Von der Schülerzeitung übers Journalismus-Studium in die Online-Redaktion von kanyo® - Tanja Albert hat das Schreibfieber gepackt. Gemischt mit ihrem Interesse für Ernährungs- und Gesundheitsthemen stürzt sie sich Tag für Tag in die medizinische Recherche - und bringt das Ganze auch in die Sozialen Netzwerke, nämlich als Social Media Managerin. Tanja Albert Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren