Häufig gestellte Fragen zu Faszien:
Faszien sind elastische Bindegewebestrukturen, die im Körper unter anderem Muskeln, Knochen, Sehnen und Organe umschließen.
Faszien sorgen im Körper allen voran für Haltung und Stabilität. Zudem zählt zu ihren Funktionen das Unterstützen der Muskeln bei deren Arbeit.
Durch verschiedene Ursachen, wie Stress, Bewegunsmangel oder Überlastung, können Faszien verkleben, verhärten oder sich verdrehen. Diese Veränderungen der Faszien begünstigen unter anderem Schmerzen im Bereich des Rückens, Schultern und Nackens.
Im Rahmen der Faszienbehandlung gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Linderung der Symptome. Hier sind beispielsweise das Fasziendistorsionsmodell (FDM), das sogenannte Rolfing sowie verschiedene Übungen mit und ohne Faszienrolle zu nennen. Auch von der Einnahme spezieller homöopathischer Arzneimittel kann das Fasziengewebe profitieren.
Was sind Faszien?
Bei Faszien handelt es sich um ein netzartiges, reißfestes und vor allem elastisches Bindegewebe. Ob Rücken, Beine oder Po – Faszien befinden sich quasi überall im Körper und umgeben einzelne Muskelfasern, Muskelstränge, Muskelgruppen und Organe sowie Sehnen und Knochen. Gleichzeitig verbindet die Gewebsschicht die Bestandteile des Körpers miteinander.
Faszien heben sich von anderen Gewebsschichten aufgrund ihrer weißen, leicht durchsichtigen Farbe ab. Sie sind nur wenige Millimeter dünn, spielen für den Körper jedoch trotzdem eine wichtige Rolle. Neben gekreuzt verlaufenden Kollagenfasern und Elastin – zwei Stütz- und Strukturproteinedes menschlichen Körpers – enthalten Faszien vor allem viel Wasser und Bindegewebszellen, wie Fibroblasten. Zusätzlich befinden sich im Gewebe Nervenzellen und Schmerzrezeptoren.1 Letzteres ist noch nicht allzu lange bekannt. Zuvor galten Faszien in der Medizin als bloßes Hüllgewebe; ihre Funktionen und mögliche Bedeutung blieben zunächst unerforscht. Mittlerweile konnten Experten allerdings mehr über das elastische Bindegewebe herausfinden.
Welche Aufgaben übernehmen die Faszien?
Allgemein haben Faszien im Körper die Aufgabe, verschiedene Bereiche zu umschließen sowie ihnen dadurch Form und Stabilität zu geben. Muskelfaszien– also die Faszien, die Muskeln umgeben – haben darüber hinaus noch weitere Funktionen, zum Beispiel:
- einzelne Muskeln von ihren „Nachbarn“ zu trennen
- die Reibung der Muskeln untereinander zu verhindern
- Kräfte von einem Muskel auf den anderen zu übertragen
Zudem geht die Wissenschaft inzwischen davon aus, dass auch die Faszien selbst sich zusammenziehen (kontrahieren) können.1 So sollen sie beispielsweise Muskeln bei federnden Bewegungen und Sprüngen unterstützen.
Wichtige Funktionen der Faszien sind demnach darauf ausgerichtet, für Stabilität zu sorgen, die Beweglichkeit des Körpers zu fördern und die Arbeit der Muskeln zu unterstützen. Laufen diese Vorgänge nicht mehr reibungslos ab, kann das an verklebten Faszien liegen.
Verklebte Faszien – mögliche Ursache für Rückenschmerzen
Idealerweise erscheinen die einzelnen Fasern der Faszien als wellenförmig angeordnete Gitter, wenn sie mithilfe eines hochauflösenden Ultraschalls betrachtet werden. Diese Anordnung ermöglicht die Stabilität und Elastizität der Gewebeschicht, das heißt, die Faszien sind dadurch dehnbar und reißfest.
Infolge verschiedener Faktoren können die Faszien sich jedoch verdrehen, verhärten oder verfilzen – die Rede ist dann gemeinhin oft von verklebten Faszien. Vom Aussehen her erinnern sie an verfilzte Wolle. Hinter den verklebten Faszien steckt vermutlich eine mangelnde Nährstoffversorgung und der gestörte Abtransport von Stoffwechselprodukten, wozu es durch zu wenig oder sehr einseitige Bewegung kommt. Das klebstoffähnliche Protein Fibrin, welches sich in den Faszien befindet, kann nicht mehr aus den Zellen abtransportiert werden und staut sich an. Die einzelnen Faszien haften dadurch aneinander.2
Gut zu wissen
Neben Bewegungsmangel und Überlastung einzelner Muskelgruppen soll es weitere Ursachen geben, die zu veränderten Faszien führen können. Hierzu zählen:
- Verletzungen an Muskeln, Organen, Knochen und Sehnen
- fortgeschrittenes Alter
- Stress
Wie zeigen sich verklebte Faszien?
Infolge verklebter Faszien kann die Bewegungsfreiheit eingeschränkt sein und womöglich entstehen Schmerzen. Insbesondere Nacken-, Schulter- und Rückenschmerzen werden heutzutage vermehrt mit harten und verklebten Faszien in Verbindung gebracht.
Als denkbare Erklärungen kommen infrage:
- Möglicherweise fühlen Menschen mit verklebten Faszien Schmerzen, da die zahlreichen Schmerzrezeptoren die Veränderung im Gewebe wahrnehmen und als Signale an das Gehirn übermitteln.
- Ebenso denkbar ist, dass kleinste Verletzungen an den verhärteten Faszien entstehen (zum Beispiel beim Kraftsport), die sich dann wiederum entzünden und so zu Schmerzen führen.
- Die Beschwerden liegen jedoch vielleicht auch darin begründet, dass die Faszien an den Muskeln kleben und bei Verhärtungen das reibungslose Gleiten der Muskeln gestört ist.
Der genaue Zusammenhang von verklebten Faszien und Schmerzen ist allerdings noch nicht geklärt und bedarf weiterer Forschungen.
Faszientherapie: Was kann helfen?
Sind die Faszien verklebt, können Betroffenen bei der Behandlung verschiedene Ansätze helfen. Als Therapiemöglichkeiten bei verklebten oder verdrehten Faszien sind vor allem das sogenannte Fasziendistorsionsmodell (FDM) und das Rolfing bekannt. Bei beiden Methoden wird mit bestimmten Handgriffen gearbeitet, welche die Faszienlösen und eine bessere Nährstoffversorgung bewirken sollen. Hinzu kommt Bewegungstraining, das häufig mithilfe einer Faszienrolle durchgeführt wird. Doch auch Übungen ohne Rolle sind möglich.
Einweisung durch den Experten
Wer seine verklebten Faszien durch FDM oder Rolfing behandeln lassen möchte, kann sich dafür unter anderem an einen Physiotherapeuten oder Osteopathen wenden. Er kann im Idealfall eine Zusatzausbildung zur Faszientherapie vorweisen. Das Faszientraining mit spezieller Rolle können Betroffene in ihren eigenen vier Wänden durchführen. Allerdings ist es auch hierbei empfehlenswert, die richtige Handhabung der Rolle vorher unter professioneller Anleitung zu erlernen.
Behandlung der Faszien durch Medikamente
Da verklebte Faszien womöglich starke Schmerzen auslösen, denkt manch ein Betroffener bei der Behandlung vielleicht an die Einnahme von herkömmlichen Schmerzmitteln (zum Beispiel mit dem Wirkstoff Ibuprofen). Diese lindern zwar akute Leiden, ändern jedoch nichts an der zu Grunde liegenden Ursache.
Einen anderen Ansatz verfolgen hierbei spezielle homöopathische Arzneimittel. Diese enthalten energetische Informationen, welche den Organismus zur Selbstheilung anregen. Als Folge daraus lösen sich mitunter Verklebungen und die Faszien gewinnen an Elastizität zurück. Die homöopathischen Mittel bringen zum einen den Vorteil, dass sie die Beschwerden ursächlich behandeln. Zum anderen sind im Vergleich zu Schmerzmitteln in der Regel gut verträglich.