Ob bedingt durch Rückenschmerzen oder andere Beschwerden – krankheitsbedingte Arbeitsausfälle werden von den Betriebskrankenkassen verzeichnet. Die Tendenz ist steigend: Während beispielsweise im Jahr 2012 noch durchschnittlich 14,6 Krankheitstage pro Arbeitnehmer verzeichnet wurden, waren es 2017 bereits 17,2.1 Auf Platz 1 der Ursachen liegen Verschleißerscheinungen des Muskel- und Skelettsystems. Nicht nur für die Wirtschaft stellt dies ein finanzielles Problem dar – Betroffene selbst sollten hier hellhörig werden und aktiv gegen die Beschwerden vorgehen. Nachstehend finden Sie daher Tipps, um – je nach Berufsgruppe – Ihren Rücken fit zu machen.
Stehende Berufe, etwa im Friseurhandwerk, leiden besonders unter muskelbedingten Rückenschmerzen. LKW-Fahrer sind ebenfalls vermehrt betroffen, da sie neben einer sitzenden Tätigkeit oftmals noch schwere Lasten heben müssen.
Je nach Beruf können unterschiedliche Rückenerkrankungen auftreten und andere Übungen zur Vorbeugung notwendig sein.
Experteninterview mit Sebastian Kästle
Heilpraktiker und Osteopath in München
Experteninterview mit Sebastian Kästle
Wie häufig kommen Patienten mit Rückenbeschwerden in Ihre Praxis?
„Durch langes Sitzen bei der Büroarbeit und im Homeoffice kommt inzwischen schon fast jeder zweite Patient mit Rückenbeschwerden in meine Praxis oder mit Symptomen, die ihren Ursprung im Bereich der Wirbelsäule haben. Gleichzeitig beobachte ich, dass leider nur wenige Patienten Zeit und Motivation für Ausgleichsbewegung aufwenden können oder wollen.“
Auf welche homöopathischen Wirkstoffe setzen Sie bei der Behandlung?
„Neben einem ganzheitlich osteopathischen Behandlungsansatz verordne ich unterstützend häufig ein homöopathisches Komplexmittel. Es enthält einen einzigartigen, nachhaltigen Wirkkomplex aus 6 Mineralstoffen (Kieselsäure, Zink, Eisen(III)-phosphat und ein wertvolles Calcium-Trio). Insbesondere die darin enthaltene Kieselsäure (Acidum Silicium) und das Kalziumfluorid (Calcium fluoratum) wirken positiv auf das Fasziengewebe, das bei Schmerzzuständen oft stark verklebt ist.“
Wer denkt, dass körperlich anstrengende Berufe an der Spitze stehen, der irrt. Der rückenunfreundlichste Arbeitsplatz ist das Büro. Denn das lange Sitzen begünstigt das Erschlaffen der Muskulatur. Zudem leidet im Büro die tägliche Bewegung – die oftmals geforderten 10.000 Schritt pro Tag erreichen die wenigsten. Kein Wunder also, wenn der Körper unbeweglicher und schwächer wird – und folglich Rückenschmerzen entstehen. Dagegen muss etwas getan werden. Bereits wenn Büromitarbeiter alle paar Stunden aufstehen und kurze Übungen durchführen, kann Nacken-, Schulter- und Rückenschmerzen wirksam vorgebeugt werden.
Bei der Prävention von Rückenschmerzen sollten Büroarbeiter auch den Psoas (großer Lendenmuskel) trainieren. Warum? Über alles Wichtige klärt Fitness- & Ernährungsexperte Prof. Dr. Ingo Froböse auf.
Auf Platz zwei stehen oder besser gesagt knien die Fliesenleger. Rücken- und Gelenkerkrankungen verursachen hier – und in anderen Berufsgruppen aus dem Baugewerbe – die meisten Krankheitsausfälle: Im Jahr 2017 fielen in der genannten Branche durchschnittlich 18,8 Krankheitstage an.1
Je nach Statistik sind die pflegenden Berufe dicht vor oder hinter den Fliesenlegern. Je nach Studie schwanken die Angaben der Betroffenen von Rückenschmerzen zwischen 40 und 76 Prozent aller Pflegekräfte.
Problematisch dabei sind das Heben und das viele Stehen im Beruf.
Tanja AlbertVon der Schülerzeitung übers Journalismus-Studium in die Online-Redaktion von kanyo® - Tanja Albert hat das Schreibfieber gepackt. Gemischt mit ihrem Interesse für Ernährungs- und Gesundheitsthemen stürzt sie sich Tag für Tag in die medizinische Recherche - und bringt das Ganze auch in die Sozialen Netzwerke, nämlich als Social Media Managerin.gn@xnalb.qr
Tanja
Albert
Medizinredakteurin
kanyo®
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1iwd – Informationen aus dem Institut der deutschen Wirtschaft: Krankenstand in Deutschland stabil. URL: https://www.iwd.de/artikel/krankenstand-in-deutschland-stabil-426328/
- Stand
28.08.2019