Warum sind Sport und Bewegung wichtig?
Wer kennt es nicht: Nach einem langen Arbeitstag folgen wir unserem inneren Schweinehund auf die Couch, um uns dann die wohlverdiente Ruhepause vor dem Fernseher zu gönnen. Doch gerade im Hinblick auf die körperliche Gesundheit und das seelische Wohlbefinden, sollten wir trotz eines langen Arbeitstages aktiv werden.
Sportwissenschaftler raten dazu, den Bewegungsmangel nach einem langen Tag im Büro nicht einfach zu ignorieren. Auf Dauer trägt vor allem unser Rücken Schaden von zu wenig Bewegung: Die Muskulatur in Bauch und Rücken verkümmert, Verspannungen bilden sich und die Bandscheiben (faserknorpelige Scheiben zwischen den Wirbelkörpern) trocken aus.
Denn erst bei regelmäßiger Be- und Entlastung sind diese mit ausreichend Flüssigkeit und Nährstoffen versorgt. Nur dann werden sie nicht rissig oder spröde und behalten ihre Funktion als natürliche Stoßdämpfer. Kommt es doch zum Verschleiß, besteht unter anderem ein erhebliches Risiko für einen Bandscheibenvorfall, der eine der Ursachen für Rückenschmerzen sein kann.
Welcher Sport ist gut gegen Rückenschmerzen?
Die eine Aktivität oder Sportart, die gegen alle Rückenschmerzen hilft, existiert leider nicht. Letztendlich sind es Spaß und die damit einhergehende Regelmäßigkeit, die zu langfristigen Erfolgen und einer Linderung beziehungsweise Vorbeugung der Beschwerden führen.
Leiden Sie an starken und akuten Rückenschmerzen, ist es ratsam mit dem Sport zu warten, bis die heftigsten Schmerzen abklingen. Erst dann sollte, nach Absprache mit dem behandelnden Arzt, allmählich angefangen werden, die Mobilität zurückzugewinnen (beispielsweise mit Spaziergängen).
Neben gezielten Kursen, wie der sogenannten Rückenschule — hier lernen Betroffene, das alltägliche Leben rückenfreundlicher zu gestalten — gibt es Sport, der für den Rücken geeignet beziehungsweise ungeeignet ist.
Sehr gute Sportarten, die den Schmerzen im Rücken entgegenwirken, sind beispielsweise:
- Nordic Walking
- Wandern
- Inline-Skating
- Skilanglauf
- Yoga
Besonders das Nordic Walking, eine Variante des zügigen, sportlichen Gehens mit unterstützendem Einsatz von Stöcken, stärkt die Muskulatur im Rumpf. Dabei trainiert man fast alle Muskelgruppen des Körpers (unter anderem Rücken-, Schulter- und Nackenmuskulatur), während die Gelenke nur gering beansprucht werden. Da die körperliche Auslastung in einem Bereich zwischen normalem Gehen und Joggen liegt, ist diese Sportart auch für Sportanfänger mit weniger Ausdauer zu empfehlen.
Einige Sportarten können dem Rücken schaden und sollten von Patienten mit akuten Rückenschmerzen vermieden werden. Dazu zählen unter anderem:
- Eishockey
- Ski- oder Snowboardfahren
- Bodybuilding
- Squash
- Tennis
- Surfen
Es sind vor allem ruckartige (Dreh-)Bewegungen oder übermäßige Belastungen (etwa mit Gewichten), die bei einem bereits angeschlagenen Rücken die Symptome verstärken und mitunter weitere Probleme (beispielsweise Muskelverspannungen oder Zerrungen) hervorrufen. Möchten Sie eine bestimmte Sportart ausüben, sind sich aber nicht sicher über die Auswirkungen auf Ihren Rücken, ist es sinnvoll, Ihren Arzt zu konsultieren. Er kann besser einschätzen, ob der gewählte Sport zu Ihrer gesundheitlichen Verfassung passt.
Das sollten Sie bei akuten Rückenschmerzen vermeiden
Grundsätzlich ist ein starkes Beanspruchen der Lenden- und Halswirbelsäule, gerade im Zusammenspiel mit Verdrehungen oder Seitneigungen des Körpers, nicht empfehlenswert. Diese werden beispielsweise bei Überkopfbewegungen wie Werfen oder Aufschlagen ausgeführt und führen unter Umständen sogar zu einer Verschlimmerung der Beschwerden.
Unvorteilhaft für den Rücken sind zudem Stauchungen der Wirbelsäule, wie sie zum Beispiel beim Springen und Landen mit gekrümmtem oder überstrecktem Rücken (etwa beim Volleyball) passieren können. In der Folge ist es schnell möglich, dass Bänder (zum Beispiel die Längsbänder) und Muskeln im Rücken überdehnt werden.
Motivationstief? Den inneren Schweinehund überwinden
Was tun, wenn die Motivation fehlt und wir uns nicht aufraffen können, nach einem langen, stressigen Tag noch körperlich aktiv zu werden? Hier ist es hilfreich…
- … nach der Arbeit auf direktem Weg zum Sport zu fahren: Wer vorher gar nicht erst zu Hause ankommt, muss der Versuchung des gemütlichen Sofas oder anderen Ablenkungen auch nicht widerstehen.
- … ein festes Ziel vor Augen zu haben: Das Wissen darüber, dass durch den Sport ein Leben ohne Schmerzen realisierbar ist beziehungsweise bis ins Alter möglich bleibt, ist ein guter Grund, um Sport zu machen.
- … einen guten Freund oder eine gute Freundin mitzunehmen: So motiviert man sich idealerweise gegenseitig und hat gleichzeitig einen Mitstreiter an der Seite, mit dem die Erfolge oder die Leiden geteilt werden können.
- … feste Tage oder Trainingszeiten einzuhalten: Der Sport nach der Arbeit wird so in kürzester Zeit zur Gewohnheit.
- … sich regelmäßig zu belohnen: Wer hart arbeitet, darf sich auch ab und zu etwas Gutes tun. Bestenfalls sorgt es für Vorfreude und das Überwinden fällt dadurch leichter.
Ein Trainingsplan oder Sporttagebuch ist zudem eine schöne und praktische Möglichkeit, die Übungen oder Ziele zu verfolgen, Erfolge festzuhalten und so die Motivation und den Spaß nicht zu verlieren.