Ursachen Von Bewegungsmangel bis falsche Ernährung


Der durchschnittliche Kraftfahrer in Deutschland ist 44 Jahre alt, 1,80 Meter groß und mit 95 Kilogramm etwas übergewichtig. Dies sind die Ergebnisse einer Online-Umfrage im Rahmen einer Diplomarbeit im Zuge des Projektes „Gesundheitsförderung im Kraftverkehr“.1

Aus der Untersuchung ging weiterhin hervor, dass 41 Prozent der Befragten an Schmerzen im Rücken und 14 Prozent an Gelenkbeschwerden leiden. In vielen Fällen waren die Betroffenen übergewichtig, was die Beschwerden verstärkt. Die Ursachen hierfür liegen unter anderem in fehlenden Gelegenheiten oder mangelnder Zeit für eine ausgewogene Ernährung.

Als weiterer belastender Faktor wurde häufig Stress angegeben. Dieser wiederum führt zu einer Verspannung der Muskulatur und fördert Rückenschmerzen. Bedingt durch den Bewegungsmangel steigt zudem das Risiko, dass Rücken- und Bauchmuskulatur verkümmern und so die natürliche Stütze der Wirbelsäule nicht mehr einwandfrei funktioniert.

Aha!

Im Jahr 2007 wurde der Verein „DocStop für Europäer e.V.“ gegründet. Ziel ist es, für alle Bus- und Berufskraftfahrer eine bessere medizinische Versorgung auf den transeuropäischen Verkehrswegen zu schaffen. Konkret bedeutet dies die telefonische Vermittlung von Ärzten und Kliniken.

Richtiges Sitzen hilft dem Rücken


Der Verein „Aktion Gesunder Rücken“ (AGR) betont, dass es vor allem auf hochwertige LKW-Sitze ankommt. Erkennbar seien solche an individuellen Einstellungsmöglichkeiten: Das Anpassen an verschiedene Körpergrößen sowie -formen sollte möglich sein.

Für ein angenehmes Fahrgefühl sorgen zudem

  • eine wirbelsäulengerechte, feste Lehnenkontur sowie
  • eine gute Seitenführung an Lehne und Sitzfläche.

Darauf aufbauend entwickelte der Verein gemeinsam mit einem Sitzsystem-Hersteller nachrüstbare und rückenschonende Sitze.

Tipps zur Vorbeugung von Rückenschmerzen für Berufskraftfahrer


  • Benutzen Sie statt den Fahrstuhl die Treppe, das kräftig auch die Rückenmuskulatur
  • Nutzen Sie Arbeitpausen für einen Spaziergang statt (nur) in Führerhaus oder im Restaurant zu sitzen.
  • Trinken Sie Ihren Kaffee im Rasthof im Stehen. Stehen ist für den Rücken besser als Sitzen.
  • Wenn Sie im Stau stehen, wenden Sie die progressive Muskelentspannung an, lassen Sie Ihre Schultern kreisen.
  • Halten Sie Ihren Rücken warm! Eine kalte Muskulatur verkrampft sich und führt zu Rückenschmerzen. Eine Wärmesalbe, ein Wärmepflaster oder eine Wärmflasche lockern die verspannte Muskulatur.
  • Ernähren Sie sich ausgewogen und kalorienbewusst.
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Tipp: Trainieren Sie Ihren Psoas
Bei der Vorbeugung von Rückenschmerzen denken die wenigsten Betroffenen an den großen Lendenmuskel, den Psoas. Doch das sollten sie – warum, erklärt Fitness- & Ernährungsexperte Prof. Dr. Ingo Froböse im Interview.
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Quellen anzeigen
  • 1Bergrath, Jan: MACHT DER JOB. In: FERNFAHRER. Nr. 12. 2010. S. 30.